Transformatorische Bildung – Folge 120 “Kämpf für dein Reisland” Anrufungen nach Butler

Juli und ich unterhalten sich über ihre Hausarbeit „Theorie der sprachlichen Anrufung nach Judith Butler“. Wir unterhalten uns darin über ein narratives Interview (FR110) mit Luana* über ihre Erfahrungen der Anrufung als „Asiatin“

Figuren der Anrufung: (Zitat)

Okay, dann fang doch jetzt einfach mal an?, chronologisch von deinem Bildungsweg erzählen, von ganz am Anfang bis jetzt. Einfach an alles was du dich erinnerst.

4 L: Okay. Alles was ich mich erinner (?) Ehm (.) also in der Kindergartenzeit (.) [mh] also an meine Kindergartenzeit kann ich mich nicht wirklich so erinnern? aber ehm meine Geschwister waren ja auch auf demselben Kindergarten wie ich und deswegen habe ich auch sehr viel Zeit mit denen dort verbracht und eine richtig gute Freundin hatte ich auch, (.) aber ansonsten is da eigentlich nich so viel passiert, was ich erwähnen könnte? In der Grundschulzeit war ich auch ganz schüchtern, aber ich hatte auch so meine Freunde und meine Schwestern warn ja wie gesagt auch auf derselben Grundschule? (.) und ehm (2) ja. Dann aber auf der weiterführenden Schule ehm (3) war das halt n bisschen anders da is auch ganz viel passiert (.) also da ehm (.) war ich anfangs auch sehr schüchtern ich hatte halt immer eine (.) richtig  gute Freundin und ich hab- war auch mit (.) ehm in Cliquen unterwegs sag ich mal und meine Klasse war eigentlich also meine Klasse war ehm (.) meine klasse war bisschen chaotisch also wir waren dafür bekannt, dass da sehr viel passiert ist, weil da ganz viel Mobbing (.) war und (.) also wir hatten auch sehr viele ehm (.) mussten oft in der Woche auch Gespräche führen und so Kummerkas- so‘n Kummerkasten wurde auch eingeführt, dadurch dass unsere Klasse halt wirklich dafür bekannt war, dass ähm wir so (2) ja, dass viele Schüler einfach ja  ehm gemobbt wurden oder ähm beleidigt wurden einfach wegen der Herkunft oder /holt Luft/ wegen anderen Sachen. Und bei mir war das zum Beispiel so, dass ich ehm es wa- es warnes warn ganz viele ich könnt jetzt mal warte mal so als Beispiel ehm so im Sportunterricht? hatten wir so n Nummernfuß- haben wir so Nummernfußball gespielt und immer wenn ich dann so losgelaufen w- eh bin wurde da immer geschrien Luana renn und kämpf für dein Reisland oder andere Sachen. Und auch im ehm Erdkundeunterricht das weiß ich noch dass ich ehm  jedes Mal wenn das Wort Asien oder China gefallen ist, dann (.) wurde direkt [eh] auf mich geguckt und dann kamen wieder ganz viele Bemerkungen oder Beleidigungen. Und ich wurde auch direk- also es war jetzt nicht so, dass es hinter dem Rücken stattgefunden hat. Also ich wurde auch immer ins Gesicht beleidigt? Und ähm dadurch dass ich so schüchtern war hab ich eigentlich auch nie was gesagt? (.) ehm aber dadurch dass ich ja auch Freunde in meiner Klasse hatten fanden die das auch nicht so schön, cool und ehm ich war aber auch nicht die Einzige also meine beste Freundin kommt aus ehm (.) Sri-Lanka und bei ihr war das genauso. Dadurch, dass die auch dunkelhäutig is, [eh] war das immer so dass wir beide nie was dazu gesagt haben und wenn wir dann beide zusammen unterwegs warn, wurden wir eigentlich dann auf also dadurch, dass wir dann so die Ausländer waren wurden wir dann zusammen eigentlich auch oft beleidigt. Und dann nicht nur von der Klasse, sondern auch wenn wir in der Pause waren und so durch das Gebäude gelaufen sind, kamen eigentlich wirklich oft Beleidigungen. Und sowas wie Ching Chang Chong oder sowas war für mich dann wirklich irgendwann auch täglich (2) fast täglich. Und ehm (.) dann ehm hat meine Klassenlehrerin dann angefangen diese Gespräche zu führen mit der Klasse und dieses diesen Kummerkasten einzuführen und dann wurde das auch (.) angesprochen von meiner Freundin (.) und dann haben wir auch darüber geredet, aber so wirklich geholfen, hab ich, hat das glaub ich nich. Also die haben das zwar aufgehört, aber ehm also es ist auf jeden Fall weniger geworden, aber (.) man wusste ja trotzdem manchmal? (2) [mh]. Also es war halt so, dass die das vielleicht nicht direkt zu mir gesagt haben, aber man hat das halt trotzdem so gehört, wie die da so getuschelt haben. Und (.) bis zur weiterführenden Schule ist es dann langsam weniger geworden, dann aber in der Oberstufe, als dann die E(.)F [äh] EFt die Einführungs-. Wie nennt man das? Die Einführungsstufe? EF?

Transformatorische Bildung – Folge 101 “Erinnerung eines Mädchens”

Tim und Tim unterhalten sich über das Buch „Erinnerung eines Mädchens“ von Annie Ernaux. Dabei beziehen wir uns auf verschiedene Aspekte der lacanschen Theorie.

Transformatorische Bildung – Folge 98 “Angst und Blick bei Lacan”

Im Gespräch mit Jasmin unterhalten wir uns über die Beziehung von Angst und Blick in einem narrativen Interview (FR098)

Transformatorische Bildung – Folge 96 “Lacan contra Sartre: Das Phänomen des Blicks”

Annika und ich unterhalten uns über den Blick bei Sartre und Lacan. Im zweiten Teil beziehen wir diese Theorien auf ein narratives Interview (FR073).

Transformatorische Bildung – Folge 92 “Anrufungen und Fremdheitserfahrungen durch körperliche Beeinträchtigungen”

Im Gespräch mit Lydia analysieren wir ein Interview (FR069). Die Unterhaltung knüpft an die Folge 89 an.

Transformatorische Bildung – Folge 75 “Das Projekt: Buntes Herz”

  1. Im Rahmen des Seminars “Umgang mit Heterogenität, Interkultur und Othering” der Universität zu Köln interviewt Lucia von der Band „Buntes Herz„.

Transformatorische Bildung – Folge 74 “Das Projekt: Mach mit.”

Im Rahmen des Seminars „Umgang mit Heterogenität, Interkultur und Othering“ der Universität zu Köln interviewt Rüküye Altun die Geschäftsführerin Elizaveta Khan des iHaus in Köln Kalk über das Projekt „Macht mit“ .

Transformatorische Bildung – Folge 72 “Wurzelbehandlung”

Im Gespräch mit Svenja unterhalten wir uns über ihr narratives Interview, das sie mit Esther Donkor geführt hat. Normalerweise werden die Interviews anonymisiert. Da aber die interviewte Person selbst das Buch Wurzelbehandlung geschrieben hat und zum das Blog http://krauselocke.de/

betreiben, haben wir den echten Namen verwendet. Wir beziehen das narrative Interview auf die Theorie von Butler und auf das Buch „Die Banalität der Rassismus“ von Terkessidis (2004).

Transformatorische Bildung – Folge 68 “Subjektivierung und Macht – zwischen Autonomie und Machtunterwerfung”

Im Gespräch mit Noah über seine Hausarbeit, versuchen wir uns dem Denken Foucaults anzunähern.

Transformatorische Bildung – Folge 66 Der Film „Die Klasse“ bezogen auf Bourdieu

Mit Ben unterhalte ich mich über den sehenswerten Film „Die Klasse“ aus dem Jahr 2008 von Laurent Cantet.