Transformatorische Bildung – Folge 150 „Ist es nicht wichtig, dass meine Kinder eine schöne Zukunft haben?“ Anrufung und Klimakrise

Frederik und ich unterhalten uns über das Interview mit Sabine* (FR235). Sie ist bei „Fridays for Future“ aktiv und versucht, ihr Leben entsprechend zu gestalten.

Hier ist eine Szene der Anrufung: Bei meinen Eltern natürlich dann (.) die Standardkommentare von (.) du bist so unterernährt ääh weil du vegan bist, weil da kann man natürlich nicht normal Nährstoffe aufnehmen. Ähm auch so Sachen wie du kannst nicht auf Demos gehen, das is Quatsch äh das is gefährlich ääh vor allem in der Pandemie geht das nicht. Das bringt alles nichts, du setzt dich für falsche Sachen ein und äh sowas (.) also von meiner Familie aus jetzt.  (Z. 153 – 158)

Transformatorische Bildung – Folge 147 „Ich bin nicht auf den Kopf gefallen, also ich bin halt nur klein“

Im Podcast sprechen Maxima und ich über ihre Hausarbeit zum Interview mit Stefan* (FR332). Im Interview berichtet er über Anrufungen als kleinwüchsig und wie er damit umgeht. Folgende Szene analysieren wir ausführlicher:

„[…] [G]erade wo ich noch jünger war, bin ich […] ein Mitläufer, du kommst da hin, wirst grundsätzlich immer unterschätzt. [D]as war natürlich schon so, dass ich im Fußball […] ganz normale Klamotten getragen [habe], also es wurde für mich nicht geändert… Und dann war es mal so, […] ich bin aufs Feld gelaufen, wurde eingewechselt. Dann kam der Ball rein, so und ein Eckball war das tatsächlich […] Und ich stand am zweiten Pfosten, der Ball ist so über alle drüber gesegelt, kam dann zu mir und dann hab ich das Ding halt so mit dem Kopf […] eingenickt und da sind alle ausgerastet und ich glaube die Gegenspieler machen heute noch Straftraining. Also das war echt der absolute Wahnsinn […] und […] ich formuliere das immer […] gerne so, da war ich nicht mehr der Kleinste auf dem Platz, sondern der Größte, weil wie gesagt, leider ist das noch so, aber man wird dann erst richtig wahrgenommen, wenn man das den Leuten beweist […]” (I, Z. 458-479).

Besonders die Kombination aus der Analyse des Interviews und der Untersuchung der Diskurse machen dieses Gespräch interessant und hörenswert.

Transformatorische Bildung – Folge 145 „Das schwarze Scharf im Boxstall“

Marie und ich unterhalten uns über das Tarik*-Interview (FR351). Es geht mal wieder um die Theorie der Anrufung nach Butler und Widerstandsformen. Interessant an dem Gespräch und dem Interview finde ich, dass hier in einem formalen pädagogischen Setting die Transformation stattfindet, eben in einem Boxstall.

Transformatorische Bildung – Folge 137 „Die Verletzbarkeit des Menschen“

Mit Mara unterhalte ich mich, über den Bezug von Butler und Foucault zum Thema Rassismus. Wir besprechen dann zwei Szenen aus einem Interview (Fr038). Einen Podcast zu dem Interview gibt es in Folge 31.

„Sie hatte nicht gedacht, ich bin ehm, eine Ausländerin /lacht/ fühle mich garnicht so /lacht/. Da bin ich aus dem Zug ausgestiegen und hatte eine Welthungerhilfe Tasche(?). Sie war da (.) und ich hab ganz genau gewusst, dass ist sie. Und ich hab gewartet bis sie mich anspricht /lacht/. Und sie hat gewartet und ich hab gewartet (.) bis keiner mehr auf dem Gleissteig war, waren wir nur zu zweit. Und ich bin dann in Richtung ehm (2) genau jedenfalls waren wir zu zweit auf dem ehm Bahnsteig(.) sie hat dann nach Rechts und Links geguckt, wo ist denn die Frau? Und ich bin dann halt ein bisschen Richtung (.) ehm (.) Parkplatz gegangen und dann kam sie (?). Dann meinte ich, suchen sie mich(?) Sind sie von der Welthungerhilfe? Ja (.) und dann war sie so ein bisschen positiv Überrascht oder auch negativ keine Ahnung . Jedenfalls war zu sehen, sie hat mich nicht erwartet (3). Ich bins, wir haben telefoniert(?). Achja? Aber das heißt (.) ja keine Ahnung das war /lacht/ kompliziert, aber ich habe mich amüsiert. (2) Ich hab gedacht, sollen wir jetzt gehen (?) /lacht/ Ja sie hatte mich abgeholt (?) und ich dachte du brauchst jetzt gar nicht sauer zu sein. Es ist doch jetzt egal, du musst da durch. Dann bin ich in das Auto eingestiegen (.) die erste Frage war (2) eh sagen sie mir doch nochmal, was sie vortragen wollen(?). Ich sag, das haben wir doch schon geklärt? Wir haben miteinander telefoniert (2), dass was ich ihnen vor einer Woche erzählt habe, werde ich vortragen. (.) und sie machen das? Ich sag ja. (3) Ich mach das und das ist mein Hauptjob. Gut (.) eh, also wir sind überhaupt nicht rassistisch, sagt sie. Wir haben hier /lacht/ wir /lacht/ wir haben hier Flüchtlinge. Ehm die wohnen hier (.) und das blöde war in dieser Stadt (.), dass es wirklich so ne Nazistadt war /lacht/. Das hat sie mir dann alles in dem Auto erzählt (.) da wurden Nazis umgebracht damals. Und dann meint sie zu mir, ehm, ja das war aber damals. Ich kann ihnen aber den Platz zeigen(?). Ich wollte mir aber nicht angucken /lacht/. (3) Eh, aber wir haben Flüchtlinge, die wohnen hier. Ich sag, ich bin aber kein Flüchtling (3) und eh darüber will ich ja gar nicht, eigentlich (.) reden. Wir machen den Vortrag erst (.) und dann können wir danach, ehm, reden und gucken, ob es ihnen gefallen hat (.) Ja das können wir machen, aber ich hab trotzdem noch Fragen(?). Ich sag okay, aber fragen sie doch mal. Also, ehm, also meine Schüler, ich weiß garnicht wie sie damit umgehen werden. Ich sag, womit denn(?). Ja (.) dass sie den Vortrag halten. Ich sag (.) ehm was heißt das (?) ich sag, ehm, mir haben immer Schüler zugehört (.) Und die haben nachgefragt, weil es für sie ein Erlebnis war(?). Weil es für sie total interessant ist, dass ist das Bild was man sich eingeprägt hat von Afrika, nicht immer das wahre Bild ist.“ (Fr038)

Nino, Timo und Jacquie 008: “Sprache und Sein”

Im Gespräch über das Buch „Sprache und Sein“ von Kübra Gümüşay unterhalten wir uns darüber, ob und wie wir uns über Sprache konstituieren.

Transformatorische Bildung – Folge 87 “Anrufungen von LehrerInnen mit Migrationshintergrund”

Im Gespräch mit Sirin unterhalte ich mir über ihre Forschungsarbeit im Praxissemester. Dabei gehen wir unter anderem auch auf das Forschende Lernen ein.

Studienprojekt im Praxissemester an der Universität zu Köln.

Transformatorische Bildung – Folge 73 “He, Sie da!”

Im Gespräch mit Vanessa unterhalten wir uns über das Interview mit Samuel, der nach Deutschland geflüchtet ist. Wir beziehen das auf das Buch „Die Banalität des Rassismus“ von Terkessidis und auf die Szene bei Althusser mit dem Polizisten: „Hey sie da, bleiben sie stehen.“ Außerdem stellen wir fest, das in Rheinland offenbar regelmäßig der Bücher von Terkessidis gestohlen werden.

Transformatorische Bildung – Folge 63 “Figuren des Widerstandes gegen Diskriminierung”

In diesem Podcast bespreche ich mit Volkan seine Masterarbeit mit dem Titel “Figuren des Widerstandes gegen Diskriminierung”. Die Masterarbeit ist über edu-pub veröffentlicht. Interviews (FR008) (FR029) (FR033) (FR055)

Auszug aus dem Interview (FR008)
B: Ja auf der Realschule. Ne auf dem Gymnasium war das. Da hatten wir einen Lehrer der
173 hieß Herr B. Der ist, also der ist dafür bekannt gewesen immer schnell auszuflippen oder so.
174 Und (?) da saß dieser Italiener vor mir und da bin ich – aus dem Sprung hab ich dem halt nen
175 Nackenklatscher gegeben. Das war damals irgendwie cool. Und dann ist der halt genau zu
176 Ihm halt gegangen. Und der hat mich dann halt nach vorne gerufen. Hat mich dann halt vor
177 der Klasse so Gesicht an Gesicht angeschrien. Also der kam halt so nah ungefähr /zeigt/ also
178 so zehn Zentimeter von mir weg. Hat mich halt angeschrien so. Hab ich dann halt bestimmt
179 fünf Liter Speichel abbekommen. Und ja war halt so kurz vorm heulen weil ich halt ein
180 kleines Kind noch war. Also der hat sich halt- also das war zurecht irgendwie. Aber wie der
181 das gemacht war kacke halt vor der ganzen Klasse hat der mich angeschrien. Ich sollte mich
182 dann entschuldigen. Also zu dem hingehen dem die Hand geben und mich entschuldigen so
183 halt. Die Klasse hat halt gegrinst weil die wusste so- weil die – ich wurd da halt teilweise zu
184 angestiftet und der Lehrer- ja wie soll ich sagen? Jeder hatte halt auf der Schule Schiss vor
185 dem und der hat mich halt- Also ich wurde noch nie so angeschrien. Nicht mal von meinen
186 Eltern. Der ist richtig ausgeflippt und das war würd ich sagen irgendwie- Also da kann ich
187 mich noch genau dran erinnern. (3) Auf der Hauptschule waren die Lehrer irgendwie so- Die
188 hatten Teilweise Angst vor dem- Also die wurden halt bedroht im Unterricht. Und wenn die
189 in der Pause dann Frech geworden sind oder irgendwas sagen wollten, zum Beispiel rauch
190 nicht auf dem Schulhof oder so- Also wie gesagt drei mal glaube ich in den anderthalb Jahren
191 sind die da verprügelt worden. Keine Ahnung. (3) Die coolsten Lehrer hab ich jetzt auf dem
192 Berufskolleg. Die sind respektvoll. Wir sind respektvoll zu denen so. Ja ich find- was mir
193 geholfen hat irgendwie ist zu sehen, dass wir auf einer Stufe sind mit den Lehrern. Also klar
194 die benoten uns und so. Aber dadurch, dass die uns siezen oder uns das Anbieten zumindest
195 auch gesiezt zu werden- fühlt man sich nicht so klein vor nem Lehrer.

Transformatorische Bildung – Folge 43 “Trolling als politische Strategie im Internet”

Wir besprechen die Masterarbeit Patrick mit dem Titel „Macht und Anrufung im Internet“, in der er drei narrative Interviews sowie zwei Extrembeispiele von Trolling analysiert.

Als Ergänzung kann man sich den Vortrag von Michael Seemann anschauen.

Oder den Podcast von mir mit Patrick Bettinger (Folge 40).

Transformatorische Bildung – Folge 31 “Bildung und Habitus im Interview mit Jala”

Im Gespräch mit Friederike besprechen wir das Interview mit Jala (FR038)

Literatur

Scherschel, Karin: Rassismus als flexible symbolische Ressource Eine Studie über rassistische Argumentationsfiguren. transcript, Bielefeld. 2015