Transformatorische Bildung – Folge 127 “Coronabewältigung bei Kindern und Jugendlichen”

Mimi und ich besprechen mögliche Strategien der Coronabewältigung bei Kindern und Jugendlichen.

Das positive Fazit lautet:
“So finden die Schüler*innen in allen vier Fällen einen produktiven Umgang mit der Situation, und zwar unabhängig von der ökonomischen Ausgangslage. Vielmehr scheint die soziale Situation vor allem in der Familie ausschlaggebend für den Umgang mit der Krise zu sein: Diese Unterstützung ist der Analyse unterzogen worden aufgrund der Annahme, bildungsferne Familien könnten ihren Kindern bei den Hausaufgaben nicht helfen und würden gar nachlässiger in der pandemischen Zeit verfahren – Nachlässigkeit, die in der soziologischen Forschung auf der Basis der ökonomischen und kulturellen Knappheit sowie des Migrationshintergrund unterstellt wird. Die Analyse zeigt bei den ökonomisch schwächeren und bildungsfernen Familien eine Konvertierung der Kapitalformen als Bewältigungsstrategie. Durch den Besitz von sozialem Kapital ist es den Eltern möglich, dieses Gut in kulturelles Kapital umzuwandeln, weil sie die Bereitschaft haben, selbst tätig zu werden und ältere Kinder oder Familienmitglieder bei der Unterstützung der Hausaufgaben von jüngeren Kindern einzubeziehen.” (Mehana, S. 42)

Transformatorische Bildung – Folge 121 “Habitustransformation am Beispiel eines Unverpacktladens“

Nane und ich unterhalten uns über ein narratives Interview (KL003) einer Personen, die mehrere Unverpacktläden  eröffnet hat. Wir gehen dabei auf das Konzept des Habitus nach Bourdieu ein.

Die Antwort auf die Quizfrage findet ihr im Konzept Vision Köln 2030 im Kapitel „Lage in Köln“

Transformatorische Bildung – Folge 51 „Der Habitus- und Bildungsbegriff“

Im Gespräch mit Angelina unterhalte ich mich über den Habitus- und Bildungsbegriff – diskutiert an narrativen Interviews von Flüchtlingen (FR057) (FR064). Zum Interview mit Sadio, bezogen auf die Theorie von Humboldt, gibt es bereits einen Podcast.

Transformatorische Bildung – Folge 40 “Habitustransformation im Internet”

Im Gespräch mit Jun.-Prof. Dr. Patrick Bettinger von der Universität zu Köln unterhalte ich mich über sein Buch: Praxeologische Medienbildung. Theoretische und empirische Perspektiven auf sozio-mediale Habitustransformationen. Wiesbaden: Springer VS (Der Zugang ist für Studierende der Universität zu Köln über die Bibliothek möglich.)

Transformatorische Bildung – Folge 34 “Transformation oder Veränderung des Habitus”

Im Gespräch mit Volkan unterhalten wir uns über die beiden Interviews von Yunus (FR055) und Hakan.

Literatur

Koller, Hans-Christoph / Wolfgang Gereon (Hg.): Lebensgeschichte als Bildungsprozess? Perspektiven bildungstheoretischer Biographieforschung. Transcript Verlag. Bielefeld, 2014.

Transformatorische Bildung – Folge 31 “Bildung und Habitus im Interview mit Jala”

Im Gespräch mit Friederike besprechen wir das Interview mit Jala (FR038)

Literatur

Scherschel, Karin: Rassismus als flexible symbolische Ressource Eine Studie über rassistische Argumentationsfiguren. transcript, Bielefeld. 2015

Transformatorische Bildung – Folge 021 “Hybride Identität und dritter Raum”

Ein Gespräch mit Malte zum Thema hybride Identität bezogen auf das Interview Binh Nguyen (FR034)

Literatur (Open Access)
Hein Kerstin: Hybride Identitäten Bastelbiografien im Spannungsverhältnis zwischen Lateinamerika und Europa. transcript, Bielefeld. 2015
Scherschel, Karin: Rassismus als flexible symbolische Ressource Eine Studie über rassistische Argumentationsfiguren. transcript, Bielefeld. 2015

Reckwitz, Andreas: Das hybride Subjekt. Eine Theorie der Subjektkulturen von der bürgerlichen Moderne zur Postmoderne Weilerswist 2006: Velbrück Wissenschaft

Transformatorische Bildung – Folge 004 “Bildung, Anrufung, Habitus und Etikettierungsansatz / Selda-Interview Teil 2”

Der zweite Podcast zum Selda-Interview FR040.

Transformatorische Bildung – Folge 001 „Bildung und Habitus“

Ein Gespräch zwischen  Mimoza und mir zum Thema „Transformatorische Bildung.“ Das Mesut-Interview (FR028)

Ein kurzes Auszug aus dem Interview:

„Eine Geschichte lässt mich seit dem nicht los: wir haben eines Tages Fußball gespielt, wir und die Kinder und wir wurden oft von anderen Leuten ,äh, aus dem Dorf und aus der Umgebung angefeindet. Die kamen dann halt, ham da in ner Gegend rumgelungert und da Alkohol getrunken und ham rumgepöbelt gegen uns, während wir da am Zaun gespielt haben. Die waren aber auf der anderen Seite vom Zaun. Da ham wir halt Fußballgespielt, wir Kinder, und den Fußball gegen den Zaun getreten und ja. Eines Tages kam‘ die dann halt und haben uns angepöbelt und und ham da so Bierflaschen rüber geworfen und keinen von uns getroffen, einfach nur so und das die uns halt bisschen Angst machen und so, en bisschen rumpöbeln. Ihr kennt das ja wahrscheinlich, wenn Leute betrunken sind und en bisschen rumpöbeln. Die haben uns auch nicht körperlich weh getan, aber die haben halt rumgepöbelt. Und dann ham unsere Eltern und die Verwaltung vom Asylheim, haben dann halt die Polizei gerufen, äh weil die hätten ja zu Schaden kommen können. Dann kam die Polizei, äh, hat mit uns geredet. Hat mit denen ,äh, die warn halt noch da, die sind nicht weg gegangen, die hatten keine Angst. Die waren dann weiter weg ,dann und dann kamen die wieder zu uns und meinten zu uns, wir sollen nicht mehr so nah am Zaun spielen. Und die anderen die halt rumgepöbelt haben und die Flaschen geworfen haben, obwohl wir noch die Flaschen gezeigt haben äh und so weiter, haben nicht mal ‚ ‘n Platzverweis bekommen. Und für ‘n Platzverweis musst du eigentlich nicht mal viel machen, den die Polizisten erteilen und da hat man schon vorgelebt bekommen, was man halt, ja, das wir den Fehler gemacht haben. Und so, als vier/ fünf sechs Jähriger, weiß man nicht wie man da reagieren soll. Wenn ich da Fußball spiele und dann jemand uns, uns was antut und wir die Polizei rufen und die Polizei sagt: Wir ham den Fehler gemacht, wir solln nicht mehr dort spielen /atmet tief ein/ , dass sind so Sachen, was ich da nicht realisieren konnte, aber mh, wenn mir heute sowas begegnet, dann ist das natürlich hochgradig ,ähm, auch rassistisch. Weil das war ja auch nur, weil wir weil wir Ausländer waren und auch aus Bequemlichkeit hat die Polizei uns dann weg gescheucht, wollte nicht mehr, dass wir dort spielen. Und natürlich weiß ich auch, dass es heute anders ist. Das es früher ein bisschen anders war als jetzt.

Heutzutage würde das glaube ich nicht mehr so passieren. Heutzutage sind die Leute bisschen aufgeklärter und en bisschen mh aufnahmebereiter, was ich hier mitbekommen hab. Die Leute verschließen ihre Augen nicht mehr, aber auch nicht überall. Halt teilweise. (mh)“

144 Irgendwann hab ich dann den Hauptschulabschluss gemacht, /zieht die Luft ein/ und das ist mir so
145 einfach gefallen, dass ich dachte,(.) ich mach auch den Realschulabschluss und irgendwann hatte ich,
146 ist mir das auch sehr einfach gefallen, ich hatte den Hauptschulabschluss auch mit 1,0 geschrieben,
147 den Realschulabschluss mit 1,0 geschrieben und Abitur hab ich nicht mit 1,0 geschafft. /schmunzelt/
148 Ich weiß gar nicht mehr, 1,8 oder so, also bisschen besser als 2,0. Und /räusper/ mhmm jaa, was mich
149 dazu gebracht hat, war mhm, das war auf der Hauptschule, da hatten wir son kleinen Wettbewerb,
150 mhmm und der Gewinner hat dann halt son ähh son 10 Euro mhm ähh Bücher-Gutschein bekommen,
151 für son Bücherladen hier in der Stadt in T* bei uns. Und ich, ich weiß gar nicht mehr, was der
152 Wettbewerb war, aber irgendwie hab ich gewonnen und ich hab diesen Büchergutschein bekommen.
153 Und damals war ich halt noch so: „Bücher, kein Plan, was soll das?(.), will ich nicht.“
154 Bin ich halt zu dem Bücherladen und meinte: „Hey, ich hab n Büchergutschein, kann ich das in die 10
155 Euro umwechseln?“ Und der meinte zu mir: „Nein, ich muss was kaufen“. Dann meinte ich zu ihm:
156 „Mhmm, wenn ich was für 1 Euro kaufe, bekomme ich dann die restlichen neun? (?) /lacht/ Und der
157 wusste schon worauf ich hinausmöchte und meinte:“Nein, du musst mindestens ein Buch für
158 mindestens 7-8 Euro kaufen. (.)Mhm,dann bin ich da halt da so rumgelaufen und äh, dann hab ich halt
159 ein Buch gefunden, das hieß „Fermats letzter Satz“ uund das hat, glaube ich, nur 7 Euro gekostet,
160 deswegen hab ich das Buch gekauft, damit ich die restlichen 3 Euro bekomme, und das hab ich dann
161 halt mit nach Hause genommen, hab das angefang zu lesen, aus Langeweile, ich wusste ni (.) ich hatte
162 da nichts zu tun und das, das hat mich dann son bisschen auf die richtige Bahn gebracht, hat mich
163 interessiert, mir die Augen geöffnet, das hat mir (.) ja ich, ich kanns gar nicht beschreiben. Das hat mir
164 so die Liebe zur Mathematik gebracht, zur Logik, das ich logische Sachen gerne sehe, dass ich gerne
165 Strukturen seh? Joa und seitdem fiel mir alles einfach, weil ich Sachen(.) schneller durchblickt habt.
166 I: (mhmmm..)
167 M: Ich kann schon sagen, dank dem Buch. Das Buch hat /zieht Luft ein/ das Buch hat mir sehr gefallen,
168 ist bis heute mein Lieblingsbuch, ich habs mehrmals gelesen und (.) jedem zu empfehlen.

Literatur

Rosenberg, Florian von: Bildung und Habitustransformation. Empirische Rekonstruktionen und bildungstheoretische Reflexionen. Bielefeld: Transcript, 2011

Koller, Hans-Christoph: Bildung anders denken: Einführung in die Theorie transformatorischer Bildungsprozesse. Kohlhammer 2011