Große Dinge werfen ihren Schatten voraus. So ging es mir, als ich heute gesehen habe, dass unser Buch „Katastrophenbildung. Entwurf einer anthropologischen Bildungsforschung“ bei Beltz Juventa angekündigt wurde. Als voraussichtliches Datum für die Veröffentlichung wird der 18.12.2025 angegeben. Die Autor:innen sind in alphabetischer Reihenfolge: Moritz Krebs, Timur Rader, Liesa Schamel, Tim Schmidt, Birgit Schulz und Jörg Zirfas. Ich bin sehr gespannt auf die Reaktion von meinen Studierenden und von der Fachöffentlichkeit. Unsere Forschungsfrage ist: „Dieses Buch geht mithilfe einer anthropologischen Bildungsforschung von narrativen Interviews den Fragen nach, warum Menschen sich in und durch Katastrophen bilden, welche Inhalte und Formen dabei wichtig sind und welche Ziele sie hierbei verfolgen.“ Dabei behandeln wir die drei Themenfelder: Umweltkatastrophen, Fluchterfahrungen und Distanzierung und Betroffenheit.
Für mich persönlich ist es ein wichtiger Schritt. So habe ich seit langem nichts veröffentlicht. Aber in das Buch sind die Überlegungen und Diskussionen aus meinem Podcastprojekt eingeflossen. Auch Lektürespuren aus dem Artikel (2007): Angst – Augen – Blick von Tim Schmidt, Tanja Trede-Schicker und Gereon Wulftange finden sich an vielen Stellen. Das Buch verknüpft für mich die Auseinandersetzung mit der Theorie transformatorischer Bildung aus Hamburg mit den Diskussionen der Pädagogischen Anthropologie aus Köln am Lehrstuhl von Prof. Jörg Zirfas und spannt damit den Bogen meines Denkens der letzten zwei Jahrzehnte. Das Schreiben war für mich ein Experiment und auch eine Herzensangelegenheit. Im Buch heißt es: „Dieses Buch verdankt sich einer Initiative von Tim Schmidt, der uns auf die Bedeutung der von seinen Studierenden in seinen Seminaren erhobenen narrativen Interviews über Katastrophen hingewiesen hat. Anders formuliert, hat er uns für die Katastrophenbildung begeistert.“ Ich hoffe, dass sich diese Begeisterung für die inhaltliche und wissenschaftliche Auseinandersetzung auch auf die Leser:innen übertragen wird, wobei die Themen eher Anlass zur Sorge geben.